Schauspieler Hans B. Goetzfried

Hans B. Goetzfried, Schauspieler

Über mich

Was bisher geschah

Er war gerade mal fünf Jahre alt, der kleine Hans. Fast täglich stapfte er an der Hand seiner Mama zum Augsburger Theater, um dem Papa, der dort als Elektromeister arbeitete, das Mittagessen zu bringen.

Das war Ende der fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts und der naturgegebene Beginn seiner Theaterlaufbahn. Die Menschen in schönen, oder lustigen Kostümen, die Gesänge, die durch die Lautsprecher zu hören waren , das geheimnisvoll verzaubernde Licht und das riesige schwarze Loch, genannt Zuschauerraum, faszinierten den Buben.

Schon bald hüpfte er mit anderen Kindern im Kinderballett des Theaters, sang im Kinderchor und durfte auch als Statist so manches Tablett über die Bühne tragen. Hänschens Entscheidung war klar.

Doch da gab es die nüchterne und brutale Realität. Erst wird die mittlere Reife geschafft, dann ein “anständiger” Beruf gelernt, so die Vorgabe der Eltern. Also gut, das kriegen wir hin!

Doch die Bühne rief immer wieder in Form von kleineren bis größeren Sprech- und Tanzaufgaben. Er stand mit Marika Rökk in “Hello Dolly” auf der Bühne, durfte den Pagen in “Die Heilige Johanna” von Schiller mimen und daneben – lästig! – die Ausbildung zum Versicherungskaufmann!

Peter Ebert hieß der Intendant damals im Jahre 1971. Der erkannte irgendwie Hänschens Talent und überredete den Vater, dem Sohnemann die Theaterlaufbahn zu gestatten. Der willigte ein und so konnte sich der inzwischen schon etwas größere Hans zwei Jahre als Schauspieleleve in kleinen und großen Rollen ausprobieren.

Nebenbei musste natürlich der breite schwäbische Dialekt verschwinden und an Rollen gearbeitet werden. Die Grand Dame des Augsburger Theaters Carola Wagner nahm ihn unter ihre Fittiche. Und dann war Hans ein Schauspieler, der sich mit Leidenschaft auf jede Rolle stürzte.

Am Theater Bielefeld, seiner zweiten Station, kam dann noch das Musical und die Operette auf ihn zu. Eine Bereicherung, denn singen und tanzen mochte er schon immer. Wunderbare Rollen vom Boni in der “Csardasfürstin” bis zum Zahnarzt in “The Little Shop of Horror” gehörten nun zu seinem Repertoire. Aber auch in Komödien und Boulevardstücken fühlte er sich wohl.

Nächste Station war das Theater in Kiel. Auch hier viel singen und tanzen. Nicht stehenbleiben, neues ausprobieren, mehr sehen und erleben! Das trieb den Hans um. Er warf sich auf den freien Markt, tourte mit tollen englischen und amerikanischen Ensembles durch ganz Europa.

Als Conferencier in “Cabaret” oder als Narrator in “The Rocky Horror Show” machte er Station in den schönsten Städten Europas. In Hamburg traf er auf Corny Littmann, der ihn ans Schmidt Theater holte. Hier fand er bis März 2020 eine künstlerische Heimat, spielte er doch in dem Dauerbrenner “Heiße Ecke” mit.

Gastspiele an verschiedenen Theatern: u. a. Herr Schultz in “Cabaret” in Bozen und Augsburg, “Rumpelstilzchen”, die Hexe in “Hänsel und Gretel”, den Brandner Kaspar in “Der Brandner Kaspar” und das “ewig` Leben” bei den Brüder Grimm Festspielen in Hanau (Darstellerpreis 2014), Otto Staudach in “Ich war noch niemals in New York” bei den Thuner Seespielen.
2021 war er der Sir Osgood Fielding III. im bezaubernden Musical “Sugar – Manche mögen´s heiß”.

Im TV: “Tatort”, “Marienhof”, “Soko München”, “Hubert und Staller”, “Sturm der Liebe”, “Dahoam is Dahoam”, “Die Chefin”, um nur einige zu nennen.

Das schönste am Schauspielerdasein ist für Hans das Älterwerden. Die Rollen werden interessanter, man wird gelassener und lernt und lernt und lernt!